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30. September – Internationaler Tag des Übersetzens

30. September – Internationaler Tag des Übersetzens

Die FIT (Fédération Internationale des Traducteurs), der internationale Dachverband der Übersetzerverbände, hat diesen Ehrentag unseres Berufsstandes 1954 in Frankreich ins Leben gerufen. Die Idee, das Wirken der Übersetzer stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, wurde erweitert und fand Verbreitung in anderen Ländern. Seit 1991 wird der Übersetzertag oder auch Hieronymus-Tag (benannt nach dem Schutzpatron der Übersetzer) weltweit begangen, auch um die Solidarität der internationalen Übersetzergemeinschaft zu zeigen und zu stärken und um den Beruf des Übersetzers in möglichst vielen Ländern der Welt zu fördern.

Die UNO-Generalversammlung hat 2017 den 30. September, den Namenstag des Hl. Hieronymus, einstimmig zum Internationalen Übersetzertag („UN International Translation Day“) erklärt. Sie würdigt damit die Rolle der professionellen Übersetzung bei der Vernetzung von Nationen, den Beitrag der Sprachmittlung zur Friedensförderung, zum gegenseitigen Verständnis und zur gesellschaftlichen Entwicklung. Denn wo immer in der Welt gesprochen, geschrieben, gelesen oder etwas gesungen wird, da sind, oftmals gar nicht wahrgenommen, Übersetzer am Werke. Ihnen verdankt es die Welt, dass ein jeder in seiner eigenen Sprache das Wissen und die Erfahrung aller anderen Menschen zur Kenntnis nehmen kann. Wie auch ein jeder sich über Sprachmittlung der ganzen Welt mitteilen kann.

Der Gelehrte und Theologe Hieronymus, der von ca. 347 bis 420 lebte, übersetzte unter anderem die Bibel aus dem Hebräischen und Griechischen in das zu seiner Zeit gesprochene Latein.

Die Geschichte des Übersetzens beginnt aber nicht erst mit Hieronymus, sondern gleichzeitig mit der Entwicklung der Schrift. Die älteste Übersetzung ist ca. 4.500 Jahre alt. Es handelt sich dabei um Tontafeln der Sumerer mit zwei- und dreisprachigen Wortlisten in Keilschrift, der ältesten Form des Schreibens, die bei Ausgrabungen entdeckt wurden.

 

Das Motto des Internationalen Übersetzertages 2018 "Übersetzen: das Kulturerbe vermitteln in schnelllebigen Zeiten" rückt den Beitrag der Übersetzer zur Verbreitung und Weitergabe des kulturellen Erbes der Menschheit in den Fokus. Hier sollen nur stellvertretend die Shakespeare-Übersetzungen von Schlegel und Tieck, die Übersetzung der „Ilias“ und der „Odysee“ durch unseren Landsmann Johann Heinrich Voß genannt werden.

Überhaupt ist jedem der Reichtum der Literaturen der Welt dank der Arbeit zahlreicher Übersetzer zugänglich. Die Weltliteratur - so der portugiesische Schriftsteller und Nobelpreisträger Saramago -, wird eigentlich von Übersetzern gemacht.

Und Übersetzen heute – das ist mehr als Bibeltexte, Dekrete  und literarische Werke: Man stelle sich nur einmal vor, in unserem Zeitalter der Globalisierung blieben wissenschaftliche Texte, Nachrichtenmeldungen, Firmenkorrespondenz, Gebrauchsanweisungen, Gesetze, Gerichtsunterlagen, Dokumente, Urkunden usw. ohne Übersetzung…

Hier liegt das Wirkungsfeld der Übersetzer, der „Postpferde der Aufklärung“, wie sie Puschkin nannte. War doch die Postkutsche zu seiner Zeit das schnellste Beförderungsmittel. Und heute sitzt der Übersetzer nicht wie Weiland Hieronymus, Luther, Schlegel, Voss und viele andere im stillen Kämmerlein, umgeben von vielen Büchern, sondern am Computer oder Laptop und gut vernetzt mit Kunden und Kollegen. Und auf sie alle, die großen und berühmten und die kaum wahrnehmbar gebliebenen, soll an jedem 30. September einmal aufmerksam gemacht werden.


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